Vor ca zwei Jahren habe ich Nikolinka & Iliyan kennen gelernt.
Ein Pärchen welches nach Wien gekommen ist, um hier Geld zu verdienen mit welchem sie ihre Familie in Bulgarien unterstützen können.
Durch eine gemeinsame Freundin kam es dazu, dass wir uns öfters trafen, bei ihnen zuhause zum Geburtstag eingeladen waren und wir ein bisschen was über ihr Leben, ihre Situation und wie schwer es war Arbeit zu finden, diese zu behalten und im besten Fall für die gemachte Arbeit auch bezahlt zu werden, erfahren durften.
Damals kam mir die Idee:
Menschen schenken ihnen Geld, dafür dass sie auf der Straße stehen und danach fragen.
Würden die selben Menschen nicht viel lieber Geld schenken, wenn sie statt auf der Straße zu stehen etwas machen würden was ihnen oder andern gut tut?
Im Gespräch mit Nikolinka, mit teilweiser Unterstützung von bulgarisch-deutsch sprechenden Personen, sind wir drauf gekommen, dass Nikolinke ihre Arbeitsstellen als Haushaltshilfe nie lange behält, weil sie nicht gut genug auf Deutsch spricht.
Deswegen haben wir gemeinsam nach einer Möglichkeit gesucht, dass sie deutsch lernen kann und ein Angebot der Station Wien gefunden.
Die Herausforderungen
Wegen Corona wurde der Deutschkurs nicht angeboten. Mit Illian fanden wir auch nicht heraus was er hätte machen können. Er wollte arbeiten, doch wer braucht seine Hilfe?
Im Team gab es Uneinigkeit darüber was wir brauchen, um für sie dieses bedingte Grundeinkommen zu organisieren.
Streitfragen waren, ob wir Informationen wollen oder brauchen…
… darüber wie viele Fixkosten sie haben.
… ob sie Schulden haben die bezahlt werden müssen.
Die Einrichtung des Kontos bei der Zweiten Bank um ihnen monatlich Geld überweisen zu können, scheiterte daran, dass ihr Vermieter ihnen nicht den Meldezettel unterschreiben wollte und sie somit nicht den benötigten Wohnsitz hatten.
Und zu guter Letzt blieb die Einreichung auf Ö1 ohne Reaktion. Das Mentoring, welches zu gewinnen gewesen wäre, hätte uns sicher geholfen und motiviert dran zu bleiben.
Und heute?
Bis heute gibt es kein bedingtes Grundeinkommen für die beiden. Sie standen und saßen weiterhin täglich vorm Billa. Nikolina sprach weiterhin schlecht deutsch und hatte weiterhin ab und zu die Möglichkeit wo zu putzen.
Mitte März 2021 haben die Beiden Österreich verlassen und sind nach Bulgarien gereist. Im Gegensatz zu Nikolinka, hatte es Ilyan schwerer sich hier zu integrieren. Nikolinka ist im 5. Monat schwanger, und alleine hier bleiben war für sie keine Option.
In Bulgarien sind sie vor der Herausforderung gestanden einen Lebensunterhalt zu bewerkstelligen um sich selbst und die teilweise von ihnen abhängige Familie erhalten zu können.
Anfang April haben sie den Entschluss gefasst nach Deutschland zu reisen. Ob es dort Arbeit für sie geben wird ist fraglich, wahrscheinlich werden sie wieder nach Geld betteln müssen.
Was es braucht!
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Aber ich würde es gerne wissen.
Deswegen würde ich mir einen regelmäßigen Austausch wünschen, um ihre Situation besser verstehen zu lernen, aber auch umgekehrt ihnen meine Situation besser verständlich zu machen.
Nikolinka und Iliyan sind mit Menschen aus Österreich sowie mit Sozialarbeitern aus Bulgarien und Österreich in Kontakt.
Vielleicht schaffen wir es gemeinsam herauszufinden was eine sinnvoller und nachhaltiger Weg ist den wir gemeinsam gehen können. Ich sehe hier auf jeden Fall viel Potenzial des dazu Gewinnens, und zwar auf beiden Seiten.
Wie du teilhaben kannst!
Ich wünsche mir eine regelmäßiges online treffen um gemeinsam die Situation zu beleuchten und uns darüber auszutauschen. Ich für meinen Teil habe mich dazu entschieden ihnen vorerst monatlich eine art Grundeinkommen zu überweisen. Ich würde mic hfreuen wenn sich hier noch weitere Menschen anschließen würden.
In den angedachten online Austauschraum gewinnen wir hoffentlich weitere Erkenntnisse. Wie sieht die Situation bei ihnen aus? Wie sieht meine Situation aus? Wer kann was tun und vor allem wer möchte was tun und warum?
Ich würde mir wünschen, dass dieser Austausch von den Werten der Freundschaft, Austausch auf Augenhöhe, Freude und Zuversicht getragen geprägt ist.
Wie auch immer du teilhaben möchtet, oder einfach nur in den Austausch über das Projekt treten möchtet, kontaktiert mich bitte.
E-Mail: thomas.heinrich@riseup.net
Telegram: https://t.me/thomasheinrichk
Tel: +43 677 62641485
Einen Beitrag auf W24 findet ihr hier:
https://www.w24.at/News/2021/4/Grundeinkommen-statt-Betteln
Zu Feedback zu der Seite oder dem Projekt, oder zum Teilen deiner Gedanken oder Erfahrungen kannst du auch sehr gerne die Kommentar Funktion verwenden! Ich habe mir vorgenommen auch kritisches Feedback nicht löschen sondern zu versuchen darauf einzugehen.
UPDATE:
Ich bin 3 Tage für 2 bis 3 Stunden vor dem Billa gestanden und insgesamt wurden € 285,- Euro Gespendet wobei € 20,- von mir wahren. Danke an alle die sich beteiligt haben ❤
UND
Es gibt ein einen Beitrag auf W24 über die Aktion:
https://www.w24.at/News/2021/4/Grundeinkommen-statt-Betteln
Danke an Christoph für die tolle Arbeit und Timon für’s weiterleiten ❤